Anekdoten
und Lausbubenstreiche von Ernst Bock, Leutershausen |
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Zuerst flog der "fieseler
Storch", ein langsam fliegendes Doppeldeckerflugzeug in den ersten
Nachmittagsstunden über Leutershausen. Es fiel kein Schuss - gegen 16.00
Uhr fuhr ein Jeep über die Bahnhofstraße-Vordergasse bergauf. Ein Fahrer
und ein Schütze mit einem großen Maschinengewehr mit ganz vielen Patronen
dran waren die Vorhut. Aus etlichen Fenstern hatten die Bewohner weiße
Betttücher aufgehängt. Als der Jeep durch den Ort gefahren war und keine
deutschen Soldaten mehr da waren, kam die Invasion. Da kamen 100derte
Fahrzeuge die Vordergasse herauf und fuhren in den Schlosshof.
Hauptsächlich Jeeps mit verschiedenen Waffenanordnungen, Kübelwagen in
verschiedenen Typen, Rot-Kreuz-Wagen usw. Die Autoschlange wollte nicht
enden! Ein, zwei Tage nach Einmarsch der Kampftruppen kamen viele neue Amerikaner nach Leutershausen. In jedem Haus in der Vordergasse
mussten die Bewohner Platz für die Besatzer machen. Wir mussten unters
Dach und durften, eingepfercht, bleiben - andere mussten ganz aus ihren
Häusern. Alle neueren Häuser in der Großsachsener Straße mussten ganz
geräumt werden. Kriegsgefangene bei den Bauern, ehemalige französische Soldaten als Gefangene zur Hilfe in der
Landwirtschaft wurden in der Synagoge untergebracht - von einem deutschen
Soldaten nachts bewacht. In dem Steighohlweg, Leisbuchelhohlweg und Kahlbergshohlweg hatten sich immer mehrere Familien zusammengetan und Erdhöhlen gebaut, damit man, wenn der Amerikaner kommt und alles beschießt, einen Unterschlupf hatte. Die Höhlen waren teilweise mit Holz abgesichert und unterschiedlich tief, so ca. 4-8 Meter und 1,30 m breit - zum Glück wurde keine gebraucht. Wir hatten eine Höhle oder Bunker, wie wir es nannten, mit der Familie Heinrich Rudolf - Der "Mades Heiner" im Ortsalltag! Im Schloss war eine große Kastanien Allee - heute Nussbäume. Die Deutsche Wehrmacht hatte eine
Fahrzeugreparaturwerkstatt eingerichtet. Hier wurden alle Typen von PKW
Fahrzeugen repariert. Der Meister der Werkstatt war ein Saarländer! Wir
bekamen ab und zu von ihm 2-3 Liter Benzin für unser Miele-Motorrad.
Dafür kam er alle paar Tage zum Schwarzhören des französischen Rundfunks.
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von Ernst Bock, Leutershausen |
Anekdoten |
Nach 1945 bis 1952 gabs kein Fernsehen, kaum Sport oder Veranstaltungen. Wir waren immer 10-12 Freunde. Unsere
Sonntags-Erlebnisse waren fast immer die gleichen. Mit 3 oder 4 Hunden
ging es sonntags immer in den Wald and die Pflanzschule. Dort stand eine
Schutzhütte ( - auch heute noch!) und wir tobten im Wald herum. An einem Winternachmittag, die Vordergasse war verschneit und unsere Klicke fuhr Schlitten! Da kam ein Dreirad-Auto, ein so genanntes Tempo, die Vordergasse rauf und wollte zur Krone Getränke bringen. Wir hängten uns hinten an, um schneller nach oben zu kommen. Kurz vor der Kreuzgasse rutschte das Dreirad - der Fahrer sprang heraus - das Tempo rollte rückwärts schräg die Gasse runter - prallte mit dem Hinterrad am Haus Schulz-Müller an die Hauswand - und das Tempo lag auf dem Kopf! Die Flaschen zerbrochen - vom Saft wurde der Schnee rot und gelb. Gerichtsverhandlung in Weinheim - Freispruch wegen zu glatter Fahrbahn!
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